Sonntag vormittag machen wir uns in Berlin auf, Richtung Süden. Unser Ziel ist die Fränkische Schweiz, die Gegend um Pottenstein, Gößweinstein. Als erstes steuern wir aber Coburg an.

In der Nacht von Sonntag zu Montag stehen wir auf dem kostenlosen Stellplatz von Neustadt bei Coburg, auf dem Schützenplatz am Jugendzentrum.

Da stehen wir ganz allein, unter einer Laterne. Wir gewöhnen uns an die Lauschigkeit und schauen abends noch den Tatort, der kommt zufällig aus Bayern-der Münchner Tatort eben. Die Nacht ist sehr ruhig, um 5:10 Uhr holt der Fahrer des hier geparkten Kieslasters selbigen zum Einsatz ab und lässt den Motor erstmal fünf Minuten etwas warm laufen. Danach schlafe ich schnell wieder ein. 

Recht kühl ist es und am nächsten Morgen möchten wir wetterbedingt nicht so ganz früh aufstehen. Erstmal gibt es Brötchen aus dem Omina und Kaffee.

IMG_5499Nach dem Frühstück erklimmen mit den Muppberg, der Prinzregententurm auf seiner Spitze, der eine sehr gute Aussicht bieten würde, ist leider geschlossen. So geht es nach der ersten kleinen Wanderung weiter nach Coburg auf den Stellplatz am Auarius Schwimmbad.

Dort angekommen fällt mir bei einem Blick auf die Versorgungssäule auf, dass ich wohl unser Hahnanschlussstück in Neustadt auf dem Hahn geschraubt vergessen habe. Mist, nun können wir kein Wasser zapfen, wenn am Platz keines drauf ist, zum Anschluss der Schlauchkupplung. Wir benötigen also Ersatz.

Zuerst laufen wieder aber hoch zur Veste Coburg, geniessen die Sonnenstrahlen und trinken in der Burgschänke eine heisse Schokolade und eine Latte Macchiato.

Ganz gemütlich geht es nach in einem großen Bogen zurück zum Camper. Nachmittags laufen wir noch ein ganzes Stück, bis zum real, wir gucken nach Hahnanschlusstücken – Fehlanzeige, aber dafür haben wir gleich unsere Vorräte aufgefüllt. Abends gehen wir in die Innenstadt, ein wenig shoppen. Unter anderem kommen wir an einem „Ein-Euro-Shop“ vorbei. Gibt es hier solche Hahnanschlussstücken ? – Fehlanzeige, aber dafür haben wir nun einen Eierpikser und eine Mini-Küchenreibe fürs Wohnmobil.

Nach der Shoppingtour freuen wir uns auf ein deftiges Abendessen im Brauhaus zu Coburg.

Jägerschnitzel mit Spätzle fürs Kind und Schäufele mit Coburger Klössen für mich – mmh, lecker. Dazu Kindercocktail und „Veste-Trunk“ ein selbstgebrautes Bier der Brauerei. Natürlich, unfiltriert, irgendwie ein echtes Bier.

So gestärkt und ganz aufgeheizt durch das gute und reichhaltige Essen geht es zurück zum Stellplatz und sehr bald ins Bett.

Am Dienstag-Morgen zeigt sich das Wetter nicht von seiner besten Seite. Es ist verhangen, regnerisch, wird nicht so recht hell. Deshalb stellen wir den Wecker einfach immer weiter vor.
Um halb neun krabbeln wir dann doch aus dem Bett. Für € 1,50 bietet das Schwimmbad um die Ecke einen Duschtarif, man kann eine Stunde in das Bad und ausgiebig duschen und sich die Haare trocken fönen. Wenn da natürlich morgens eine Schulklasse zum Schwimmunterricht antritt, dann ist es mit der gemütlichen Dusche vorbei… Nach der Dusche gibt es ein Frühstück, dann fahren wir, etwas später als gedacht, zum nächsten OBI. Hier kaufe ich neue Hahnanschlussstücke, damit der Frischwasserversorgung nichts im Wege steht. Zwei kleine, zwei große, das sollte für den nächsten „Hirnausfall“ reichen.

Weiter führt uns der Weg über kleine Strassen, durch niedliche Dörfer nach Pottenstein.
Plötzlich taucht sie auf, die Burg hoch oben, sobald man aus einem der Täler in den Ort kommt.

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Burg Pottenstein

Wir steuern direkt den Wohnmobilpark an, zapfen Frischwasser (€ 1,00 für 80 Liter) und suchen uns einen Platz. Rauf auf die Keile, trotzdem schlafen wir heute und morgen etwas schräg, aber das geht schon. Das Geld für den Stellplatz (die Nacht kostet € 8,00) stecken wir in einen Umschlag, den wir entsprechend beschriften und dann in einen Briefkasten an Platz werfen.

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Wohnmobilstellplatz Pottenstein

Es fängt an zu regnen, da bleiben wir vorerst im Camper, später zieht es mich dann aber doch vor die Tür und ich laufe nach Pottenstein herunter. Von unten aus am Schloss vorbei und hoch zur „Hohen Warte“. Ein sehr schöner Ausblick bietet sich von hier oben, nur das Wetter macht nicht wirklich mit. Nun gut, schlechtes Wetter gibt es nicht, ich geniesse den Wind um die Ohren und laufe zum Camper zurück. Heute Abend gibt es Ofenkartoffeln aus dem Omnia. Guten Appetit !

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Für den nächsten Tag (Mittwoch)haben wir die Teufelshöhle auf dem Programm. Wir gehen standesgemäß zu Fuß, vorbei am Golfclub, ein Stück führt der Weg sogar über den Golfplatz.
Die Hinweisschilder, dass aufgrund der fliegenden Golfbälle durchaus Lebensgefahr herrschen kann und man unbedingt auf den ausgewiesenen Wegen bleiben soll, befolgen wir natürlich , aber da auf den Plätzen jetzt im Oktober nichts los ist, wäre das nicht unbedingt nötig gewesen. Hinter dem Golfplatz wird der Weg malerischer. Es geht durch Waldstücke, über ganz schmale Pfade weiter in ein Art Schlucht. Durch diese hindurch an immer mehr Felsen vorbei, bis an den Eingang der Höhle. Die Höhle so „von hinten herum“ anzulaufen und nicht einfach mit dem Auto über die Bundesstraße auf den Parkplatz zu fahren hat etwas. Und ist eine tolle Einstimmung auf die Höhle. Die ca. 45 minütige Führung ist äußerst empfehlenswert, denn nur so gewinnt man einen Einblick in die große Tropfsteinhöhle, die extra als Schauhöhle erschlossen wurde.

Nach der Führung gehen wir vorbei am Felsenbad, das hat in der Nachsaison natürlich schon geschlossen, bis nach Pottenstein.

Am Marktplatz gibt es einen Bäcker, das Wetter macht mit, wir sitzen draussen.

Bei einem ausgedehnten Spaziergang durch die Innenstadt von Pottenstein kommen wir an einem Norma vorbei.

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Wollen doch mal sehen, was es da so gibt. Wir finden Fränkische Rostbratwürste (die gehen auch gut in der Pfanne), Fränkisches Sauerkraut und Semmelknödel. Na, das gibt eher spontan eine deftige fränkische Abendmahlzeit.

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Über den Siegberg führt der Weg auf alten mittelalterlichen Handelsstrassen zurück zum Wohnmobilstellplatz.

Am Donnerstag fahren wir weiter, die Toilettenentsorgung am Platz funktioniert leider nicht, so muss die Entsorgung bis zum nächsten Platz warten. Über kleine Strassen und durch enge Dörfer gelangen wir, baustellenbedingt über einen Umweg, nach Obernsees und auf den dortigen Wohnmobilstellplatz an der gleichnamigen Therme.

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Wohnmobilpark Therme Obernsees

Die Nacht kostet € 10,00, es gibt ein Sanitärgebäude mit kostenlosen Duschen, Toiletten und sogar Waschmaschine und Trockner stehen gegen Bezahlung zur Verfügung.

Da ich noch etwas wandern möchte, laufe ich einfach los. Schon bald kommt ein Wegweiser mit etlichen Hinweisen. Viele Rundwege sind ausgeschildert. Darunter ein 4km Rundwanderweg, der Grenztalweg.

IMG_5453Ideal von der Zeit her. Der Weg führt bergan ins Grenztal, oben angekommen geht es ein Stück über die Hochfläche und dann wieder herunter nach Obernsees.

Vorbei am großen Sendemast für Mobilfunk und an der Knockhütte, „hoch“ oben auf dem Knock (517 m.ü.Nn).

In einem Bogen durch den Ort erreiche ich wieder den Wohnmobilstellplatz. Zeit für eine Auszeit im Campingstuhl in der Sonne. Abends geht es unter die Dusche und danach gucken wir wieder „Das perfekte Dinner“-so schlecht ist der Fernseher mit SAT-Anlage doch nicht.

Freitag machen wir uns laangsam auf den Rückweg nach Berlin. Bevor wir das heutige Etappenziel Eisenberg in Thüringen ansteuern wird ausgecheckt, das bisschen Wasser entsorgt und die Toilette geleert. Den Camper parken wir um und suchen nach einer Rundwanderung, die uns sicher und gut beschildert nach etwa 10-12 km wieder an die Therme bringt.

Mit dem Lindigweg ist dieser schnell gefunden. Auch hier führt uns der Weg wieder in einem großen Bogen auf dem Kamm entlang bis zum ***(Berg) und herunter ins Tal nach Obernsees, zurück an die Therme. Die Sonne möchte sich tatsächlich erst zeigen, als wir im Auto sitzen und es auf die Autobahn geht. Na ja, so kann es gehen. Macht allerdings die Fahrt sehr malerisch durch den Frankenwald, unter der Autobahnbrücke des gleichnamigen Restaurants und nach Thüringen.

Hier hat die Stadt Eisenberg am Tiergarten einen schönen Stellplatz angelegt, für € 5,00 die Nacht kann man hier stehen. Waren wir eher früh am Nachmittag noch Mobil Nummer drei so füllt sich bis 18.00 Uhr der Platz komplett (es gibt 7 Plätze). Etwas lauter als an der Therme in Obernsees wird es werden, führt doch die Bundesstrasse ins Mühltal direkt am Platz vorbei. Nach dem vielen laufen heute werden wir aber sicherlich gut schlafen.

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Wohnmobilstellplatz Eisenberg/Thüringen

Auf der Tour besuchte Stellplätze

Stellplatz in Neustadt bei Coburg – 1 Nacht – kostenlos

Coburg „Stellplatz Vesteblick“ am Schwimmbad – 1 Nacht – € 12,00

Wohnmobilpark Pottenstein – 2 Nächte – á € 8,00 ges. € 16,00

Stellplatz an der Therme Obernsees – 1 Nacht – € 10,00 (inkl. Toiletten und Duschen)

Stellplatz am Tiergarten Eisenberg – 1 Nacht – € 5,00

Wasser 3x gezapft für je € 1,00

Entsorgung sowohl Tank als auch Toilette kostenlos erledigt

Wir waren insgesamt 880km unterwegs und der Wagen hat ca. 9 l/100km verbraucht.